weact-Beratungsstelle gegen Rassismus in Hannover geplant

In Hannover, der Region und im Umland soll es ab Herbst 2023 eine neue community-basierte Beratung für Getroffene von Rassismus geben. Im Rahmen des Bundesprojekts „weact: Rassismus entgegentreten und diskriminierungsfreie Gesellschaft mitgestalten“ des Bundesverbandes Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e. V. (NeMO) eröffnen das MISO-Netzwerk Hannover e. V., NeMO-Verbund, und der Verein Prisma Queer Migrants e. V. eine Beratungsstelle. Gemeinsam mit weiteren Trägern an bundesweit 11 verschiedenen Standorten werden derzeit drei Personen aus Hannover zu community-basierten rassismuskritischen Berater*innen ausgebildet.
Hauptziel des Programms ist es, Getroffene durch niedrigschwellige Beratung im Umgang mit ihren Rassismuserfahrungen zu unterstützen und durch systemische Begleitung in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken. Das MISO-Netzwerk und Prisma Queer Migrants e.V. werden dafür relevante Strukturen in der Stadtgesellschaft und der Region Hannover identifizieren und gemeinsam mit ihnen nachhaltige Strategien gegen Diskriminierung und Ausgrenzung erarbeiten.

Kadir Özdemir von Prisma Queer Migrants e.V. zum Start des Projekts:
„Unser Verein ist seit der Gründung insbesondere für queere Geflüchtete und Getroffene von Rassismus aus migrantischen und postmigrantischen Communities eine Anlaufstelle. Wir freuen uns sehr, dass wir nun die Möglichkeiten haben, in hauptamtlichen Strukturen Getroffene von Rassismus zu unterstützen. Sowohl die strukturellen Hürden bei Behörden und Institutionen als auch die alltägliche Gewalt gegen queere Geflüchtete, Menschen mit Migrationserbe oder BIPoC zeigen, dass noch großer Handlungsbedarf besteht, um diese Gruppen vor Diskriminierung zu schützen und eine gerechte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Community-basierte Beratung und Empowerment für Getroffene ist ein wichtiger Schritt auf diesem Wege.“

Bakari „Eby“ Tangara vom MISO-Netzwerk Hannover e.V.:
„In den nächsten Monaten werden wir gemeinsam mit migrantischen und postmigrantischen Communities, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft ins Gespräch gehen, wie strukturellem Rassismus und rassistischen Strukturen in der Region begegnet werden können und welchen Beitrag unser Beratungsangebot dafür leisten kann. Unsere Beratung soll für Getroffene besonders barrierearm sein und ihnen einen safe space anbieten. Zusammen mit den Getroffenen entwickeln die Beratenden Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit rassistischen Erfahrungen, die Selbstwirksamkeit und Empowerment bewirken sollen. Dafür werden die Beratenden auch kontinuierlich geschult und weitergebildet.“

Zum Hintergrund:
Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e. V.: Der Bundesverband NeMO versammelt in 21 Verbünden und 750 Vereine in 10 Bundesländern.

MISO-Netzwerk Hannover e. V.: Das Migrantenselbstorganisationennetzwerk Hannover (MISO) vertritt die Interessen von derzeit 51 Mitgliedsorganisationen in Stadt und Region Hannover.

Prisma Queer Migrants e. V.: Der Verein hat sich 2021 aus einer Gruppe queerer Menschen aus migrantischen und postmigrantischen Kontexten gegründet. Der Verein bildet für queere Geflüchtete, Queers of Color, Betroffene von Rassismus eine barrierearme Anlaufstelle und bietet zahlreiche Veranstaltungen und kulturelle Angebote zur Vernetzung, Stärkung und Sichtbarmachung der queeren Community an.

Für Rückfragen können Sie sich an folgende Personen wenden:

Bakari „Eby“ Tangara, MISO-Netzwerk Hannover e. V.
Eby.tangara@miso-netzwerk.de, 016097739597

Kadir Özdemir, Prisma Queer Migrants e. V.
kontakt@prismaqueer.de, 017645973808

weact: Rassismus entgegentreten und diskriminierungsfreie Gesellschaft mitgestalten wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus vom 01.01.2023 bis 31.12.2025 gefördert.